Wie KMU‘s die Digitalisierung umsetzen können

Trends+Digitalisierung

In Zeiten der Digitalisierung werden sich Produkte nicht nur radikal verändern, sondern auch völlig neue Geschäftsmodelle klassische Branchen radikal disruptieren. Dabei wird einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren sein, wie im Unternehmen schnell auf diese Veränderungen reagiert wird und vor allem, wie diese in klassischen Produktionsunternehmen umgesetzt werden.

In diesem Artikel stellen wir Ihnen Technologien vor, mit denen sich alle Unternehmen, aber insbesondere KMU’s im klassischen Produktionsbereich befassen sollten: Augmented Reality (AR) intelligente Prozessautomatisierung und automatisierte Sprachassistenten.

Augmented Reality (AR)

Bei Augmented Reality (AR) wird unsere Wahrnehmung computergestützt erweitert – dies kann alle Sinneswahrnehmungen betreffen, damit wird unsere reale Welt um virtuelle Aspekte bereichert. Im Gegensatz zu Virtual Reality (VR) taucht man bei AR nicht komplett in eine virtuelle Welt ab., sondern wird nur ergänzt.

Eine der bekanntesten und erfolgreichsten AR Anwendungen ist zwar ein Spiel - Pokemon Go - so ist die Technologie aber schon längst in Unternehmen angekommen. Ein erfolgreiches Beispiel dafür sind die AR Lösungen von Ubimax, die wir im Rahmen unserer Lernreisen im Silicon Valley kennengelernt haben. Die Bremer bieten ihre Datenbrillen für Unternehmen an, damit diese Maschinen aus der Ferne warten, Mitarbeiter anlernen und Produkte virtuell präsentieren können. Mühselige Reisezeiten, Ineffizienzen oder Kosten fallen weg, Ihre Lösung erhöht Arbeitsgeschwindigkeit an der Werkbank nicht nur um bis zu 20% erhöhen, sondern es ist auch um 40 % mehr Genauigkeit ermöglichen. Das Unternehmen hat zuletzt mit Teamviewer fusioniert, der Brillengigant Fielmann ist auch schon beteiligt.

Prozessautomatisierung

“Bots” werden 24 Stunden nahezu fehlerfrei zur Verfügung stehen und sind 15 mal effizienter als menschliche Tätigkeiten. Wofür ein Mensch 15 Minuten benötigt, kann ein Roboter in einer Minute ohne Fehler durchführen, im Grunde gibt es folgende Unterteilungen:

Robotergesteuerte Prozessautomatisierung:

Oft auch einfach nur „Bots“ genannt, beschränken sich robotergesteuerte Prozessautomatisierungen (RPA) auf die Automatisierung einfacher, repetitiver Tätigkeiten, die auf klaren Regeln basieren. Vorteile liegen in der Genauigkeit, Aktualität und Flexibilität, dadurch werden menschliche Tätigkeiten für diese Aufgaben nur noch im Ausnahmefall benötigt. 

Intelligente Prozessautomatisierungen:

Diese werden auch „Cognitive Process Automation“ genannt, weil sie bereits dem menschlichen Verstand ähnlich komplexe Aufgaben eigenständig durchführen und bei jeder Tätigkeit dazu lernen. Sie können komplexe und beurteilungsbasierte Aufgaben durch die Integration mehrerer kognitiver Fähigkeiten automatisieren, inklusiver eigenständiger Entscheidungsfindung.

Ein Beispiel für die Anwendung: 

Wenn man zum Beispiel ein Formular für ein neues Bankkontos ausfüllt und Daten falsch eingibt, können kognitiv automatisierter Prozesse diese identifizieren und selbstständig korrigieren. 

Oder bei Prozessen im Bank- oder Versicherungsbereich bearbeitet der Softwareroboter eingebrachte Unterlagen eigenständig, führt behördliche Prüfungen durch, einschließlich Sanktionsprüfungen. Vertragsdaten bzw. Vertragsänderungen können extrahiert werden, um automatisierte Entscheidungen in Bezug auf Vertragsänderungen zu treffen. Kognitive automatisierte Prozesse treffen selbstständig Entscheidungen über Schadensfälle auf der Grundlage von Vertrags- und Schadensfalldaten und benachrichtigen die Zahlungssysteme.

Der gesamte Bereich der intelligenten Prozessautomatisierung erreicht geradezu einen Hype, große Unternehmen beginnen nun großflächig einzusteigen, wie der aktuelle Börsengang des Anbieters UIpath zeigt. Viele dieser Lösungen können sehr niedrigschwellig angewendet werden, meistens schon mit Freetrials und Abomodellen.

Bei unseren Lernreisen im Silicon Valley haben wir das spannende Unternehmen Automation Hero kennengelernt, deutsche Gründer, die ihr in Europa erworbenes Wissen um Künstliche Intelligenz nun für Lösungen für die intelligenten Prozessautomatisierung anbieten. Ebenso für mittelständische Unternehmen eine tolle Möglichkeit, Prozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen.

Conversational AI Automation

Ein weiteres deutsches Unternehmen haben wir im Silicon Valley kennengelernt. Cognigy ist ein weltweit führender Anbieter für Conversational AI Automation, es ermöglicht Unternehmen schnell und einfach virtuelle Agenten zu erstellen und ihren Endkunden auf allen digitalen Kanälen sowie per Telefonie bereitzustellen. Ein aktuell neuentwickelter Low-Code UI richtet sich insbesondere an nicht-technische User, die über einen intuitiv bedienbaren grafischen Editor komplexe Konversationen modellieren können, um Kunden und Mitarbeiter auf ihren Customer Journeys aktiv zu unterstützen.

Wie KMU‘s die Digitalisierung umsetzen können

Diese technologischen Entwicklungen werden uns in den nächsten Jahren beschäftigen und unsere Arbeitswelt grundlegend verändern. Prozesse werden mehr und mehr automatisiert, Innefizienzen werden reduziert, Kosten gespart und vor allem Fehler vermieden. Das alles liegt auf der Hand, doch haben wir bei unseren Lernreisen folgende Erfahrung gemacht:

Es gibt bei vielen Unternehmen Interesse, doch gleichzeitig auch Widerstand in Form von Zweifel, Einwände oder überhaupt grundsätzliche Gegenwind mit folgenden Argumenten: Arbeitsplätze werden vernichtet, Kommunikation muss persönlich stattfinden oder wir wollen keine Roboter. Diese Argumente sind meiner Erfahrung nichts anderes als Ausdruck von Angst und Unsicherheit. Bei unseren Lernreisen erleben wir immer wieder, dass bei einem größeren Verständnis oder Einblick dieser Möglichkeiten, sogar Begeisterung entsteht. Denn niemand will monotone, langweilige und fehleranfälige Tätigkeiten durchführen, ich habe keinen Menschen getroffen, der dies prickelnd findet. Und jeder will den Bestand seines Unternehmens sicherstellen, möchte wettbewerbsfähig bleiben.

Mit diesen neuen Technologien und Möglichkeiten erschließen sich völlig neue Formen der Arbeit und Organisation, die eines gemeinsam haben:

MitarbeiterInnen benötigen in Zukunft Fähigkeiten, wie Kreativität, Empathie oder Intuition, die sicherlich nicht automatisiert werden, aber für die Lösung der gewaltigen Herausforderungen dringend notwendig sind. Um diese zu entwickeln braucht es es eine reife Führung und Unternehmenskultur, lebendig und offen, wo Eigenverantwortung, Transparenz und Beigeisterung keine buzzwords sind, sondern gelebt werden. Digitaliserung bedeutet nicht ein wenig mehr an Software, sondern bedeutet einen radikalen Wandel in Organsiation und Kultur. Das nicht sehen zu wollen und sich vor Widerständen zu drücken, ist mehr als fahrlässig. Das Produkt oder das Geschäftsmodell von gestern kann der Konkursgrund von morgen sein.

Wollen KMU Spiel blieben, ist jetzt eine gute Zeit sich für den Wandel vorzubereiten.

Autor: Mag. Werner Sattlegger, Founder und CEO Art of Life

 

Autor: Werner Sattlegger Founder & CEO Art of Life

Autor: Werner Sattlegger
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