Wie Künstliche Intelligenz unsere Arbeitswelt verändert

Künstliche Intelligenz revolutioniert aktuell unsere Arbeitswelt, ob wir wollen oder nicht. Dennoch zögern viele MitarbeiterInnen oder Führungskräfte, sich intensiv mit den Chancen, Risiken und Herausforderungen auseinanderzusetzen – eine Entscheidung, die in den kommenden Jahren den Unterschied zwischen Erfolg und Rückstand ausmachen könnte. Ich habe in den letzten Jahrzehnten schon viele technologische Entwicklungen erlebt, aber noch nie so eine Dynamik wie jetzt. Vor allem bei unseren Silicon Valley Lerneisen erleben wir dies, wo sich folgende die Frage aufdrängt:

  • Was muss ich als Unternehmer und Führungskraft tun, um mich und meine Mitarbeiter auf diesen Wandel vorzubereiten? Welche Skills brauchen wir und wie wird sich unser Unternehmen verändern? Kann nun mit der Superpower der AI jeder ein CEO werden? Dazu habe ich mir Gedanken gemacht und erstaunlich viele Studien dazu gefunden, mehr dazu gerne in diesem Beitrag.

Künstliche Intelligenz als Gleichmacher der skills?

Selten gibt es jemand offen zu, doch wir suchen immer mehr Unterstützung bei Chat GPT, das gerade beom strukturieren, recherchieren oder evaluieren große Hilfe sein kann. Auch diesen Text habe ich mit Hilfe von KI geschrieben, doch nur als Unterstützer, nicht als Autor. Meine Erfahrung ist, dass die Nutzung von KI aus einem einfachen Blogger noch keinen Hemingway macht. Denn man muss zuerst viel Erfahrung beim Schreiben haben, damit KI einen Zusatznutzen bringt. Aber es gibt noch immer die Vorstellung, dass KI quasi als Gleichmacher in Organisationen fungieren könnte. Das wird zwar auch durch Studien untermauert, aber ist nur die halbe Geschichte, wie ich unten noch ausführen werde:

Technologie als Verstärker von Leistungsunterschieden

Neuere Erkenntnisse haben diese Theorie der Gleichmachung jedoch in Frage gestellt. Bei komplexen Aufgaben wie Forschung und Management deuten neue Untersuchungen darauf hin, dass Hochleister am Besten in der Lage sind, mit KI zu arbeiten (siehe Tabelle). Die Bewertung der Ergebnisse von Modellen erfordert Fachwissen und gutes Urteilsvermögen.

  • Anstatt die Ungleichheiten zu verringern, wird KI voraussichtlich die Spaltung in der Belegschaft vergrößern – ähnlich wie frühere technologische Revolutionen.

Eine berufliche Tätigkeit lässt sich als ein Bündel von Aufgaben verstehen, bei denen Technologie entweder zur Standardisierung (Commoditisierung) beiträgt oder gezielt unterstützend wirkt.

  • Beispiel Fluglotsen: Die Technologie verarbeitet Flugdaten, während die Entscheidungsfindung dem Fluglotsen überlassen bleibt, sie tragen die Verantwortung, was auch in hohen Löhnen abgebildet ist. Im Gegensatz dazu z.B. vereinfachen Selbstbedienungskassen die Rolle der Kassierer, indem sie Aufgaben wie das Berechnen von Wechselgeld automatisieren. Dies senkt die erforderlichen Qualifikationen und führt dazu, dass Löhne stagnieren.

Künstliche Intelligenz wird vor allem auch nicht Erfahrung und die Expertise ersetzen können, die man in manchen Branchen über viele Jahre erworben habt, so wie diese Studie dies zeigt:

  • Im Bereich der finanziellen Entscheidungsfindung führte Alex Kim von der University of Chicago ein Experiment durch, bei dem Teilnehmer KI einsetzten, um Transkripte von Gewinnaufrufen zu analysieren, bevor sie in einem simulierten Portfolio 1.000 Dollar investierten. Erfahrene Investoren erzielten mit KI fast 10 % höhere Renditen, während weniger erfahrene Anleger lediglich Gewinne von 2 % verzeichneten. Erfahreneren Investoren gelang es, die Erkenntnisse aus Gewinnaufrufen – etwa zu Forschungs- und Entwicklungsausgaben, Aktienrückkäufen und operativem Gewinn vor Abschreibungen – besser zu nutzen.

Warum die Besten profitieren und der Rest zurückbleibt

Der Unterschied zwischen Top-Talenten und durchschnittlichen Mitarbeitenden liegt nicht allein in der Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI), sondern in der Fähigkeit, deren Ergebnisse kritisch zu bewerten und strategisch einzusetzen. Entscheidend wird in Zukunft sein, diese technologischen Entwicklungen nicht nur in bestehende Unternehmensstrukturen zu integrieren, sondern auch Organisationsstrukturen und Unternehmenskulturen entsprechend anzupassen.

Zukunftsrelevante Fähigkeiten, die nicht von KI ersetzt werden können:

  • Kritisches Denken – Die Fähigkeit, KI-generierte Ergebnisse zu hinterfragen, zu bewerten und Prozesse gezielt anzupassen.
    Beispiel: In der Rechtsbranche nutzen führende Kanzleien KI für Vertragsanalysen. Während erfahrene Anwälte die Technologie als Unterstützung für fundierte strategische Entscheidungen einsetzen, verlassen sich weniger erfahrene Juristen häufig unreflektiert auf die KI-Ausgabe – mit dem Risiko, essenzielle Nuancen zu übersehen.

  • Datenkompetenz – Mitarbeitende müssen künftig „in Daten denken“: nicht nur Behauptungen aufstellen, sondern evidenzbasiert arbeiten und Hypothesen systematisch überprüfen.

  • Strategisches Urteilsvermögen – Technologische Innovationen können nur im Rahmen der bestehenden Unternehmensstrukturen erfolgreich eingesetzt werden. Dafür braucht es eine ganzheitliche Perspektive auf betriebliche Abläufe, die weit über IT-Kenntnisse hinausgeht.

Die Konsequenzen für Unternehmen und Führungskräfte

Die Geschichte legt nahe, dass technologische Umwälzungen den Qualifizierten zugutekommen. In der Industriellen Revolution stiegen die Löhne der Ingenieure, die neue Maschinen beherrschten, während Routinearbeiter benachteiligt wurden. Das Computerzeitalter belohnte Softwareingenieure und machte Schreibkräfte überflüssig.

  • Es scheint, als stehe auch die KI kurz davor, einen ähnlichen Weg einzuschlagen – sie wird denjenigen zugutekommen, die über Urteilsvermögen, Agilität und kritisches Urteilsvermögen verfügen,

Darüber hinaus sind die heutigen KI-Tools erst der Anfang. Mit zunehmender Komplexität der Technologie könnten halbautonome Agenten, die in der Lage sind, eigenständig zu handeln die Arbeitsplätze transformieren.

Ausblick - Die Zukunft gehört den Mutigen– nicht den Zauderern

Führungskräfte müssen jetzt handeln, um ihre Unternehmen zukunftsfähig zu machen. Künstliche Intelligenz ist kein kurzfristiger Trend oder Hype – sie markiert den tiefgreifendsten Wandel seit der Industriellen Revolution. Die entscheidenden Weichen für die Zukunft werden heute gestellt.

  • Wer KI nur als Werkzeug betrachtet, wird den Anschluss verlieren.

  • Wer KI als strategischen Partner begreift, wird Wettbewerbsvorteile sichern.

  • Skills der MitarbeiterInnen werden sich dramatisch verändern müsssen, denn auch hochqualifizierte Tätigkeiten werden in Zukunft Künstliche Intelligenz ersetzen.

  • Was aber nicht ersetzt werden kann, dass sind menschliche Fähigkeiten wie kritisches Denken, Adaptionsfähigkeit und Kreativität.

Vor allem aber das Wichtigste: wir sind Menschen, mit Emotionen oder der Sehnsucht, sich mit anderen Menschen zu verbinden. Am Ende wird nicht die Technologie allein den Unterschied machen, sondern menschliche Fähigkeiten wie Kreativität, kritisches Denken und strategisches Urteilsvermögen.

Wahre und tiefgehende Beziehungen werden nie von KI ersetzt werden können, davon bin ich überzeugt. Gleichzeitig bin ich davon überzeugt, dass wir nun keine Wahl haben, ob wir uns mit KI auseinandersetzen.

Jetzt ist dafür eine gute Zeit, wir freuen uns bereits auf unsere nächste Lernreise ins Silicon Valley.

Autor: Mag. Werner Sattlegger, CEO und Founder Art of Life

Executive Silicon Valley Learning Journey, 02. Juni - 06.Juni, 2025

Quellen:

 

Autor: Werner Sattlegger
Founder & CEO Art of Life

Experte für digitale Entwicklungsprozesse, wo er europäische mittelständische Familien- und Industrie-unternehmen von der Komfort- in die Lernzone bringt. Leidenschaftlich gerne verbindet er Menschen und Unternehmen, liebt die Unsicherheit und das Unbekannte, vor allem bewegt ihn die Lust am Gestalten und an Entwicklung.