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Wie Künstliche Intelligenz Co2 Emissionen reduziert

Ein historisches Versagen

Am 23. Juni 1988 hat der NASA Physiker Jim Hansen im Rahmen einer Anhörung vor dem US Senat eine Aussage epochaler Bedeutung getätigt und das erste Mal wissenschaftliche Belege für den globalen Treibhauseffekt vorgelegt. Seit diesem Tag ist offiziell diese Entwicklung bekannt und trotzdem wurde über Jahrzehnte geleugnet, verdrängt und beschwichtigt. Die Staatengemeinschaft verpasste diese einmalige Gelegenheit proaktiv zu gestalten.

Die drohenden Folgen sind bekannt, Hitzewellen, Dürren, Waldbrände oder Überflutungen, mit Schäden in Milliardenhöhe. Die Erderwärmung ist auf 1,2 Celsus gestiegen, könnte bis 2030 auf 1,5 steigen, derzeit stoßen wir 35 Milliarden CO 2 im Jahr aus. Wir müssen unsere gesamten CO2 Emissionen bis 2030 nahezu halbieren, das bedeutet unter 20 Millarden CO2 pro Jahr bringen, was teuer und schwierig sein wird. In Österreich wurde gerade die Einführung einer CO2 Steuer beschlossen, wobei sich alle Kommentatoren einig sind - es ist zu wenig.

Aber was können wir noch tun ?

Beispiel Zementindustrie

Zement ist der Stoff, der die Welt zusammenhält: Er klebt als Mörtel Ziegelsteine aneinander und mit Sand vermischt, prägt er als Beton die heutige Architektur. Unglaubliche vier Milliarden Tonnen Zement werden Jahr für Jahr hergestellt und verbaut. Vor allem die Schwellenländer – China, Indien, Brasilien – brauchen für ihre Infrastrukturprojekte wie Flughäfen Millionen Tonnen Zement. Seit der Jahrtausendwende ist der Bedarf dort explodiert.

Bei der Betonherstellung fallen 2,8 Milliarden Tonnen Co2 an

Global werden jährlich über 4,6 Milliarden Tonnen Zement verbaut. Bei dessen Herstellung fallen aber 2,8 Milliarden Tonnen Co2 an. Das sind fast acht Prozent der weltweiten Emissionen und damit mehr als Flugverkehr und Rechenzentren zusammen ausstoßen. Diese Industrie ist auch in Europa, vor allem auch in Österreich stark vertreten, oft mit einer hundert Jahre alten Tradition.

Neue Erkenntnisse in der Betonherstellung

Im Rahmen unserer letzten Lernreise ins Silicon Valley durften wir an Universität in Berkely hochspannende Lösungen für dieses massive globale Umweltproblem kennenlernen. ForscherInnen haben sich mittlerweile mit einem Start Up namens AICrete Corp. selbstständig gemacht. Das junge Unternehmen konzentriert sich auf die Kombination von Daten, Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik, um fortschrittlichere, kostengünstigere, haltbarere und nachhaltigere Zemente und Betonverbundstoffe zu optimieren, zu entdecken und zu entwickeln. 

AICrete nutzt eigene Datensätze, die durch Daten von Partnern ergänzt werden, sowie modernste KI-Tools, um die Eigenschaften von Millionen von Kombinationen von Rohstoffen, sowie organische  Zusatzstoffe und ergänzende zementhaltige Materialien herauszufinden. Dabei werden Materialstrukturen und -eigenschaften mithilfe von Robotersystemen getestet, um schnell zu optimalen Mischungen zu gelangen oder neue Zemente oder Betonmaterialien zu entdecken. 

Drastische Verbesserungen der Kosten und Leistungsmerkmale 

Dies ermöglicht für jedes Projekt. AICrete bietet Dienstleistungen für zwei Arten von Unternehmen an: Zementunternehmen und Betonunternehmen.

  • Im Falle von Zementunternehmen nutzt AICrete Kundendaten, die durch AICrete-eigene Datensätze ergänzt werden. Mit dem Ziel, die Zementproduktion, die Effizienz und die Qualitätskontrolle zu optimieren und unerwünschte Zementeigenschaften vor und nach der Verwendung im endgültigen Betonprodukt zu vermeiden, was enorm viel Geld spart. 

  •  Im Falle von Betonunternehmen nutzt AICrete ebenfalls Kundendaten, um Betonherstellern (Transportbetonunternehmen oder Betonfertigteilwerke) Rückmeldung zu geben, wobei standortspezifische und andere Wetter- und Umweltbedingungen berücksichtigt werden. 

Ziel dabei ist es immer, die Minimierung des Zementverbrauchs und des Kohlendioxidausstoßes, die Maximierung oder das Erreichen einer bestimmten Über-Nacht- oder Frühalterungsfestigkeit, die Maximierung der Dauerhaftigkeit und ähnliches unter Verwendung von lokalen Rohstoffen zu ermöglichen. 

Wenn die Zementmenge reduziert wird, ohne die endgültigen Eigenschaften zu beeinträchtigen, wird die AICrete-Plattform es den Betonherstellern ermöglichen, 10-20% weniger Zement in ihrem Beton zu verwenden und somit sowohl die Kosten als auch den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. 

Der Klimawandel ist zwar durch die Pandemie in den Hintergrund gerückt, aber bleibt eine der größten Herausforderungen für unseren Planeten. Künstliche Intelligenz ist oft mit viel Angst besetzt, da damit Jobverlust und Übernahme von Kontrolle verbunden wird. Aber in vielen Fällen ist dies unbegründet, denn wie dieses Beispiel zeigt kann uns Künstliche Intelligenz in vielen Fällen das Leben erleichtern.

Wir freuen uns schon auf den Besuch bei AIcrete im Rahmen unserer nächsten Lernreisen ins Silicon Valley im Juni 2022.

Ansprechperson AICrete

Parham Aghdasi, CEO
AICrete Corp., November 2020

Autor: Werner Sattlegger
Founder & CEO Art of Life

Experte für digitale Entwicklungsprozesse, wo er europäische mittelständische Familien- und Industrie-unternehmen von der Komfort- in die Lernzone bringt. Leidenschaftlich gerne verbindet er Menschen und Unternehmen, liebt die Unsicherheit und das Unbekannte, vor allem bewegt ihn die Lust am Gestalten und an Entwicklung.

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