Wege zum Selbstwert: Schreiben - Innere Bilder - Atem

Alles beginnt und endet mit dem eigenen Selbstwert, egal ob im Leben, in Partnerschaften oder in Organisationen. Gerade dort gelingen alle neue Formen von “New Work” nur, wenn sich Mitarbeiterinnen eigenverantwortlich in das Unbekannte vorwagen oder mutig Neues probieren. Die Basis dafür ist eine gesunder Selbstwert, der entwickelt werden kann, aber nicht an einem Wochenende, sondern in einem lebenslangen Prozess. 

In der aktuellen Podcast Episode besprechen wir über ganz konkrete Entwicklungsmöglichkeiten, die jeder Mensch sofort tun kann. Wir haben diese Möglichkeiten aus unseren eigenen Erfahrungen zusammengestellt und können diese als sehr effektive Möglichkeit der Verbindung mit dem eigenen Selbst empfehlen.

Entwicklung des Selbstwertes erfordert Geduld, Mut und Offenheit, folgende Zugänge schlagen wir vor: 

  • „Free Writing“ und die Magie der Morgenseiten

Julian Cameron hat in ihrem Buch „Der Weg des Künstlers“ diesen effektiven Zugang als Morgenseiten beschrieben. Es gibt dafür noch viele andere Bezeichnungen wie “freewriting” oder “intuitiv schreiben”. Wie auch immer, der Zugang ist sehr einfach, aber sehr effektiv. 

In der Früh bald nach dem Munter werden, nehmen sie einen Stift und Blatt Papier (in Folge besser ein Tagebuch) zur Hand und lassen sich mindestens 20 Minuten Zeit. Mit der Vorgabe, dass es keine Vorgabe gibt, kein richtig und falsch, sondern nur: der Stift darf das Blatt für 20 Minuten nicht verlassen, wir lassen den Stift einfach ohne Zäsur über das Blatt wandern. Man schreibt einfach nieder was in einem vorgeht, welche Gedanken kommen…..„ Warum habe ich gestern nicht, was muss ich nicht alles heute tun, warum muss ich nur dieses blöde schreiben tun,..“ was auch immer, alles wird sofort niedergeschrieben. Sie müssen es auch nicht lesen, können dann das Buch schließen oder auch wenn Sie Lust bekommen, einfach weiterschreiben. Flow, Verbindung zum inneren Kind, Kreativität und Intuition sind die Folge. 

  • Die Kraft Innerer Bilder 

Wir denken als Menschen immer zuerst in Bildern, noch bevor wie sprechen können. Das ist nicht nur in der persönlichen Entwicklung so, sondern auch in der Menschheitsgeschichte.  Denn innere Bilder sind die wichtigste Brücke zwischen Bewusstem und Unbewusstem.

Alles was in uns vorgeht, wie Ahnungen, Gedanken, Gefühle hat die Tendenz sich in anschauliche Bilder übersetzen zu lassen. Innere Bilder erinnern an beglückende, aber auch unglückliche Momente oder Zeiten, an nicht überwundene Verletzungen und auch an unsere unbelebten Möglichkeiten. Als Methoden werden geführte oder freie Imaginationen, Fantasiereisen, Märchenarbeit, Traumarbeit, Malen und Gestalten angewendet, um die Symbolbildung anzuregen und unbewusste Inhalte in das Bewusstsein zu heben.

Übung Innere Bilder

Man setzt sich hin, wir schließen die Augen, wir beginnen den Atem zu beobachten und lassen Ruhe einkehren. Man muss nichts erreichen, denn es gibt kein richtig und falsch. 

Dann beginnt man sich seinen Lieblingsplatz in der Natur vorzustellen.  Man beginnt zu hören, zu fühlen, zu sehen, was dieser Ort ausstrahlt und welche Gefühle ich aufnehme.  Nach einiger Zeit können wir die Augen wieder aufmachen und beginnen diesen Lieblingsort zu malen. Dabei geht es nicht um richtig und falsch, sondern nur um die Stimmung. Wenn es einmal stressig wird, kann man dieses Bild wieder einmal ansehen.

  • Heilkraft des Atems

Wen ich einen geringen Selbstwert habe, dann hat dies auch eine körperliche Entsprechung. Sich nicht sagen zu trauen, sich zurückhalten oder Opfer spielen hat immer auch eine Form der Zurückhaltung im Körper. Sei es eine gebückte Haltung, eine leise Stimmung oder blasse Haut. Ich kann mich groß oder klein machen, ich kann mich ausdehnen oder mich zusammenziehen, der Schlüssel liegt immer bei der Atmung.

Der Atem ist die Basis des Lebens, unserer Gesundheit, unserer Energie und damit Lebendigkeit. Der Atem ist der Weg aus der Enge, aus der Kontraktion und der direkte Weg in eine pulsierende Lebensenergie, die sich ausdehnen möchte. Aktuelle Forschungen zeigen, dass 80 Prozent der Menschen unzureichend atmen, 25 Prozent von uns leiden unter schwerer Überatmung. Wir atmen falsch, zu flach, zu viel durch den Mund, wir atmen zu wenig tief und zu wenig aus.

  • Kontraktion: Biologisch und körperlich gesehen ist dieses Zusammenziehen nichts anderes eine Erregung des sympathischen Nervensystems. Der Atem wird flach und kurz, die Brust eingedrückt.

  • Expansion: Ausdehnung, in seiner „voller Größe da zu sein“, getragen von einer inneren Haltung „ich bin da weil ich einfach bin“. Ich erlaube mir es in meiner Größe zu zeigen, mit der Erlaubnis sich  „energetisch auszudehnen“: voller Puls mit niedrigem Druck, durchblutete, glänzende und strahlende Augen, verstärktes Ausatmen, eine anmutige und strahlende Energie umgibt die Person.

Übung Atem

Die eigene Atmung wahrnehmen und einfach etwas tiefer atmen. Beobachten, wie sich der Brustkorb hebt und senkt, ob ich bis in den Bauchraum atme. Die Sperre für eine tiefere Atmung ist das Zwerchfell, das bei den meisten Menschen in unserer Gesellschaft blockiert ist und oft den Kontakt zu verdrängten Gefühlen verhindert, die im Bauch „sitzen“. Der bewusste Atem hilft vor allem wenn man angespannt ist, der Atem steht immer zur Verfügung und schon das reine bewusstere Atmen lässt den Atem tiefer werden und führt zur Ausdehnung. 

All diese beschriebenen Zugänge sind ein paar von vielen Möglichkeiten, Zugang zu seinen Gefühlen, Sehnsüchten oder Impulsen zu bekommen, die die Basis für Ganz- und Selbstwerdung sind, damit für Selbstwert. Sie sind weder Patentrezepte noch einfache Lösungen, aber wenn man sie auf solche Prozess einläßt, noch eine ganz andere Erfahrung: die Freude und Begeisterung, seinen Selbstwert zu entwickeln. 

Das nächste Mal geht es um das innere Kind, der Schlüssel zu Kreativität und Intuition. 

Podcast zum Anhören

Wir freuen uns, wenn Sie den Art of Life Podcast “Die Kunst den eigenen Weg zu gehen” abonnieren und wenn Sie uns schreiben: podcast@the-art-of-life.at