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Wie Künstliche Intelligenz Unternehmen verändert

Das Jahr 2025 hat mit zahlreichen Turbulenzen begonnen: In Österreich steht die Bildung einer neuen Rechtsregierung bevor, und in den USA wird Donald Trump erneut vereidigt. Die Nachfrage, insbesondere in Europa, bleibt verhalten, vielerorts herrscht Stagnation. Gleichzeitig zeigt sich im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) weiterhin eine ungebrochene Dynamik.

Obwohl mittlerweile nahezu jede Führungskraft über KI spricht, ist die praktische Anwendung in Unternehmen nach wie vor begrenzt. Dennoch steht KI ganz oben auf der Prioritätenliste von Investoren, da sie das Potenzial hat, unsere Wirtschaft grundlegend zu transformieren. Wann und in welchem Ausmaß diese Veränderung eintreten wird, ist noch unklar. Fest steht jedoch, dass im kommenden Jahr ein Wettbewerb um die besten Ansätze und Innovationen entbrennen wird. Gerne teile ich hierzu weitere Einblicke.

INVESTITIONSDYNAMIK IN Künstlicher Intelligenz

Unabhängig von den Debatten über die möglichen Auswirkungen einer zweiten Amtszeit von Donald Trump auf die Märkte steht in den USA fest: Die KI bleibt das dominierende Thema der VC-Welt.

  • Laut Crunchbase-Daten sammelten KI-Startups bis Anfang Dezember 2024 bereits 87 Milliarden US-Dollar ein –deutlich mehr als die 56 Milliarden US-Dollar aus dem gesamten Jahr 2023.

Dieses Tempo der Investitionen wird sich voraussichtlich 2025 fortsetzen, da KI-Technologien Schwachstellen in Arbeitsabläufen, Codierung und anderen Bereichen beheben.

In vielen Fällen beschränken sich KI-Anwendungen auf Chatbots und Callcenter. Echte KI-gestützte Innovationen – wie adaptive Finanzmodelle oder Betrugsprävention in Echtzeit – bleiben noch begrenzt. Worum sich aber alles dreht, sind KI Agenten, wie z.B. KI-gestützte Plattformen für Bauverträge, die nicht über ein Abonnementmodell, sondern über abgeschlossene Verträge abgerechnet wird.

Prognosen für das kommende Jahr deuten auf weitere Fortschritte und neue Anwendungen von KI hin, die Industrien weiterhin revolutionieren werden. Laut den Vorhersagen von IDC wird der weltweite Umsatz für KI-unterstützende Technologien bis 2025 voraussichtlich 337 Milliarden US-Dollar erreichen, was das wachsende Vertrauen und die steigenden Investitionen in die Fähigkeiten der KI widerspiegelt.

Wichtige Bereiche umfassen Durchbrüche in der Biologie und Chemie durch KI-Anwendungen, die zu neuen wissenschaftlichen Entdeckungen und Innovationen führen könnten. Darüber hinaus weisen Experten darauf hin, dass KI auch gesellschaftliche Proteste antreiben und geopolitische Dynamiken beeinflussen könnte – ein Zeichen dafür, dass der Einfluss der KI auf die Gesellschaft tiefgreifend und umfassend sein wird.

wie wird Künstliche Intelligenz angwendet?

Unternehmen sind häufig noch zögerlich, wenn es um die Einführung neuer Technologien geht. Viele Führungskräfte finden schlicht nicht die Zeit, sich mit den neuesten Trends vertraut zu machen, unabhängig davon, was sie behaupten. Finanzverantwortliche agieren oft vorsichtig und scheuen sich, große Summen in unbewährte Innovationen zu investieren.

  • Die Geschichte liefert zahlreiche Belege für diese Zurückhaltung: Der Übergang zur Elektrizität dauerte in vielen Branchen Jahrzehnte. Obwohl der Traktor bereits im frühen 20. Jahrhundert erfunden wurde, verfügten 1940 nur 23 Prozent der amerikanischen Bauernhöfe über einen. Und selbst im digitalen Zeitalter dauerte es bis 2010, bevor zwei Drittel der amerikanischen Unternehmen eine eigene Website hatten.

  • Einführung dauert meistens viel länger, da wir als Menschen gerne late adopter sind.

Obwohl nur wenige Unternehmen den Statistikern mitteilen, dass sie KI einsetzen , gibt ein Drittel der amerikanischen Mitarbeiter an, sie einmal pro Woche für die Arbeit zu nutzen. In einigen Rollen liegt die Zahl sogar noch höher.

  • Eine Studie ergab, dass 78 Prozent der amerikanischen Softwareentwickler KI mindestens wöchentlich einsetzen (im Jahr 2023 waren es noch 40 Prozent), und das gleiche gilt für 75 Prozent der Personalmitarbeiter (im Vorjahr waren es noch 35 Prozent). Und Open AI gibt an, dass 75 Prozent seines Umsatzes bezeichnenderweise von Verbrauchern und nicht von Unternehmensabonnements stammen.

  • Das bedeuet, KI wird oft im Geheimen angwendet.

Produktivitätsteigeurng druch ki?


Obwohl ich immer wieder behaupte, die aktuelle KI-Welle sei bahnbrechender als Elektrizität und Internet zusammen, sind die Anzeichen für für eine schnelle Verbreitung noch durchwachsen. Laut dem amerikanischen Census Bureau setzen lediglich 5-6 % der Unternehmen KI aktiv zur Produktion von Gütern und Dienstleistungen ein – und das umfasst mehr als bloße Anfragen an ChatGPT. In Kanada liegt dieser Wert ebenfalls bei nur 6 %. Großbritannien zeigt mit 20 % zwar höhere Zahlen, doch die dortige Fragestellung unterscheidet sich methodisch von anderen Ländern.

Kosten von Künslticher Intelligenz

Die Kosten für die Entwicklung und Wartung robuster KI-Modelle sind für viele kleinere Unternehmen noch unerschwinglich. Trainingsmodelle kosten unwahrscheinlich viel Energie, da Rechenzentren gebraucht werden, daher gehen viele Investitionen in diesen Bereich.

  • Die Ausgaben für KI- Rechenzentren werden zwischen 2024 und 2027 voraussichtlich 1,4 Billionen Dollar übersteigen; der Marktwert von Nvidia, dem führenden Hersteller von KI- Chips, hat sich verachtfacht, auf über 3 Billionen Dollar.

Einigen Schätzungen zufolge könnte das Training der nächsten Modellgeneration eine Milliarde Dollar kosten; und je größer die Modelle werden, desto mehr steigen die Kosten für ihre Abfragen (die als „Inferenz“ bezeichnet werden). Gleichzeitig droht ein Mangel an Trainingsdaten. Einer Schätzung zufolge wird der Vorrat an qualitativ hochwertigen Textdaten im Internet bis 2028 erschöpft sein.

Weltweit versuchen Unternehmen, clevere Lösungen für diese Probleme zu finden – von effizienteren und spezialisierteren Chips bis hin zu spezialisierteren und kleineren Modellen, die weniger Strom verbrauchen. Andere träumen von Möglichkeiten, neue hochwertige Datenquellen zu erschließen oder synthetische Daten für den Einsatz in Schulungen zu erzeugen. Ob dies zu schrittweisen Verbesserungen der Technologie führen oder den nächsten großen Sprung nach vorn erschwinglich und umsetzbar machen wird, ist noch unklar.

Welche BRANCHEN?

KI wird in Branchen wie Verteidigung, Umwelt-/Agrartechnologie und Gesundheitswesen zu erheblichen Veränderungen führen. Datenintensive Unternehmen wie NetSuite und Salesforce, die über immense Datenmengen verfügen, werden ebenfalls im Fokus der Investoren bleiben. Diese Daten sind entscheidend, um spezialisierte KI-Anwendungen in verschiedenen Sektoren zu ermöglichen – und sie könnten diese etablierten Player noch stärker machen.

Ein weiterer Schub für die VC-Welt dürfte aus einer weniger starken Regulierung resultieren. Investoren und Branchenexperten erwarten, dass insbesondere die Sektoren KI, Finanztechnologie und Energie profitieren werden. Gerade der Energiesektor, der durch den hohen Stromverbrauch von KI-Technologien eng verbunden ist, könnte 2025 eine deutliche Belebung erfahren.

Nicht alle Branchen werden Gewinner sein. Die meisten Experten sehen saubere Energie und Elektroautos als die wahrscheinlichsten Verlierer unter der neuen Regierung. Diese Sektoren könnten durch mangelnde Förderung und verschärfte Marktbedingungen an Dynamik verlieren.

Ausblick

KI verändert Geschäftsmodelle und Produkte grundlegend und radikal. Aber wie das Beispiel der “geheimen” Anwendungen zeigt, ist die Einführung von KI sowohl eine Management- als auch eine technologische Herausforderung. Um das Beste aus der Technologie herauszuholen, müssen Chefs ein Umfeld schaffen, das Offenheit und Experimentierfreude fördert, statt Heimlichtuerei und Misstrauen.

Autor: Werner Sattlegger, Founder der Art of Life

Events:

Executive Silicon Valley Learning Journey, 02. Juni - 06.Juni, 2025

Werner Sattlegger: “Die Kunst reifer Führung”

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Autor: Werner Sattlegger
Founder & CEO Art of Life

Experte für digitale Entwicklungsprozesse, wo er europäische mittelständische Familien- und Industrie-unternehmen von der Komfort- in die Lernzone bringt. Leidenschaftlich gerne verbindet er Menschen und Unternehmen, liebt die Unsicherheit und das Unbekannte, vor allem bewegt ihn die Lust am Gestalten und an Entwicklung.

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